Photodynamische Therapie (PDT)
Wissenschaftliche Beschreibung der PDT
Unter der Photodynamischen Therapie (PDT) versteht man in der Dermatologie ein Verfahren zur Behandlung von Tumoren und Tumorvorstufen des „weißen Hautkrebs“ mit Licht in Kombination mit einer lichtaktivierenden Substanz, die als Photosensibilisator bezeichnet wird.
Dazu wird dem Patienten ein solcher Photosensibilisator lokal aufgetragen, der sich aufgrund bestimmter Eigenschaften des Tumors bzw. der Gewebeveränderung mehr oder weniger selektiv im Tumor bzw. der Gewebeveränderung anreichert.
Nach einer gewissen Wartezeit wird der Tumor bzw. die Gewebeveränderung mit Licht einer speziellen Wellenlänge bestrahlt (i.d.R. um 630 nm Wellenlänge, Rotlichtbereich – Verwendung von LED-Strahlern). Mit einer Kombination von gelb, blau und rot bei Anwendung der Tageslichttherapie, die sogenannten Daylight Therapie.
Tageslicht PDT – Daylight PDT
Die Tageslicht PDT unterscheidet sich von der klassischen PDT insofern, als wir nicht alleine den Schwerpunkt auf das Infrarot Licht legen, sondern das gelbe und blaue Licht hinzunehmen. Hintergrund ist, dass dadurch der Anteil des Infrarotlichtes verringert werden kann und somit eine mögliche Schmerzentwicklung deutlich reduziert wird.
In unserer Praxis führen wir diese Therapie unter standardisierten Bedingungen durch, dass heißt unabhängig vom Tageslicht. Mit einer speziellen Lampe, der Multilight Lampe, imitieren wir Licht im Gelb-, Blau- und Rotbereich und können somit ganz spezifisch den weißen Hautkrebs behandeln. Die Einwirkzeit der Creme ( Photosensibilisator) beträgt zwischen 30 und 60 Minuten, die anschließende Belichtlungszeit 35 bis 85 Minuten.
Wissenschaftliche Leitlinie PDT
Leitlinien zur Anwendung der Photodynamischen Therapie (PDT)
Ein Expertengremium hat die unabhängigen, evidenzbasierten Leitlinien über die Anwendung topischer PDT mit Methyl-5-amino-4-oxopentanoat (MAOP, MAL) oder 5-Aminolävulinsäure (ALA) zur Behandlung und Prävention epithelialer Hauttumore (non-melanoma skin cancers, NMSC) erarbeitet.
Weitere Informationen auch über die homepage: i-pdt.org
Allgemeine Schlussfolgerungen der I-PDT:
Fluoreszenzdiagnostik
Nachdem sich der Lichtsensibilisator in den veränderten Zellen eingelagert, haben wir mit einer speziellen Fluoreszenzkamera die Möglichkeit, Areale der Haut sichtbar zu machen, die klinisch noch nicht in Erscheinung getreten sind.
Somit können auch kleinste Vorstufen des weißen Hautkrebs der anschließenden Lichtbehandlung zugeführt werden.
Die PDT ist somit eine effektive lokale Chemotherapie der Haut.
Photodynamische Therapie (PDT) – Hautkrebsbehandlung ohne Operation
Mit der PDT steht Ihnen eine relativ neue und nicht operativ eingreifende Methode zur Verfügung, die sich neben der sehr guten Wirksamkeit durch sehr gute kosmetische Resultate auszeichnet. Die Entstehung von Narben wird größtenteils vermieden.
D.h. relativ komplikationslos können oberflächliche Tumore wie aktinische Praekanzerosen (aktinische Keratosen), Morbus Bowen, flache Basalzellkarzinome (Basaliome) aber auch z.B. Warzen behandelt werden.
Laser-PDT (ablative fraktionierte Laser-PDT)
Das Ergebnis der konventionellen PDT kann durch den Einsatz eines fraktionierten ablativen Erbium:YAG-Lasers deutlich verbessert werden. Mit dem Lasereinsatz entsteht ein gleichmäßiges Raster vieler kleiner Hautkanäle von ca. 0,1-0,2 mm Tiefe. Die PDT-Creme kann über diese Kanäle tiefer, homogener und damit effektiver in das Gewebe eindringen, das Behandlungsergebnis wird optimiert.
Welche Therapieziele können erreicht werden?
Mit keiner therapeutischen Methode kann eine komplette und dauerhafte Heilung erreicht werden. Medizinisch geht man davon aus, dass die Stammzellen durch die jahrelange UV-Licht-Belastung geschädigt sind und diese Stammzellen immer wieder veränderte Keratinozyten produzieren. Keratinozyten sind die hornbildenden Zellen der Oberhaut.
Der Therapieerfolg der photodynamischen Behandlung läßt sind folgendermaßen beschreiben: Die Haut wird in einen früheren Zustand – meist um mehrere Jahre – zurückkatapultiert. Dies vermittelt dem Patienten eine deutlich höhere Sicherheit. Die Haut fühlt sich wieder glatt und fein an (Frauen berichten über die ‚Babyhaut‘ ihres Mannes).
Auf der nun glatten Haut lässt sich eine neue oder übriggebliebene Keratose viel besser beurteilen und im Einzelfall auch zielgerichtet operativ oder durch Lasereinsatz entfernen.
Nach der Behandlung
Nach der Behandlung ist weiterhin regelmäßiger und ausreichender Sonnenschutz erforderlich. Regelmäßige Nachkontrollen und in konstanten Abständen auch ggf. eine erneute Behandlung sind notwendig.
Eine regelmässiges Tiefenpeeling mit hochkonzentrierten Fruchtsäurepräparaten wirkt vorbeugend auf die erneute Entwicklung von aktinischen Keratosen bzw. verlangsamt deren Entwicklung. Diese Behandlungen werden durch die Kosmetikerinnen unserer Praxis durchgeführt.